„Wir brühten
selbst“
Alles Leben unserer gefiederten Freunde kommt
aus dem Ei. Egal wie groß oder
auch egal wie klein, wenn ein Ei befruchtet ist
und dann über einen vorgegeben
Zeitraum bebrütet wird, dann entsteht neues
Leben.
Aber nun ganz von vorn:
Wir unterscheiden zwischen den Freunden der
Hühner einmal den Züchter und
einmal den Halter. Ein Züchter hat sich für die
eine oder andere Rasse entschieden,
um diese in ihrem Standard, der vorgegeben ist,
zu erhalten bzw.
weiterzuentwickeln . Viele Rassemerkmale sind
dabei zu beachten und nur die
intensive Beschäftigung mit der Vererbungslehre,
der gesammelten Erfahrung über
einen langen Zeitraum und einem geschulten Auge
für Fehler in Form und Farbe,
bringen den Züchter mit seiner ausgewählten
Rasse, dem Standard näher.
Aber, jetzt kommt der wichtigste Teil dieser
Geschichte. Alles geht gar nicht,
wenn der sehr oft gescholtene männliche Faktor,
der Hahn, nicht dabei ist.
Der Züchter braucht einen Hahn für seine Rasse,
der Halter braucht keinen Hahn für seine
Hühner. Wenn ich aber trotzdem einmal das erleben möchte, wie aus einem Ei ein Küken entsteht und dann zu einem Huhn oder auch Hahn
heranwächst, vielleicht
auch um einmal den Kindern dieses zu
veranschaulichen, dann brüte ich selbst.
So könnte es gehen:
Ich hole mir Eier von Züchtern aus meinem
Verein, von Rassen, die ich leiden mag, sei es die Farbe, die Größe oder allgemein das Aussehen. Dann hole ich mir eine kleine Brutmaschine, auch von Züchtern aus dem Verein und
schon bin ich dabei.
Die Brutmaschine wird auf 38 Grad vorgewärmt,
die Eier, die nicht älter als 10
Tage sein sollten und mit der Spitze nach unten
ruhig gelagert bzw. gedreht wurden,
werden eingelegt. Das ist zunächst alles. Drei
Tage kontrolliere ich nur die
Temperatur und lasse die Eier liegen. Am 4. Tag
beginn ich die markierten Eier, nur
mit einem Bleistift markiert, zu drehen. Ein-
bis zweimal am Tag. Am 7. Tag beginnt
die Neugierde. Mit einer Lampe, die ich mir auch
im Verein ausleihen kann,
durchleuchte (schiere) ich die Eier. Ist ein Ei
befruchtet, kann ich durch die Schale
erkennen, das viele kleine Blutbahnen und ein
dunkler Punkt eine Befruchtung
erahnen lassen. Klare Eier können gleich
rausgenommen werden. Alle befruchteten
Eier bleiben drin und werden, wie schon
beschrieben, weitergedreht und ab jetzt
auch mal gekühlt. Einfach die Maschine mal
auflassen. Hier kann man am besten
den Vergleich mit der Naturbrut, der Glucke,
erkennen. Die Glucke geht auch am
Tage mal mehr, mal weniger vom Nest, um sich selbst
und die Eier zu kühlen. Auch
dreht sie die unter ihr liegenden Eier mehrmals
am Tag. Nach weiteren 8 Tagen
nehme ich mir die Lampe und schiere die Eier
noch einmal, um zu sehen, ob das
entstandene Lebewesen sich weiterentwickelt hat.
Man erkennt jetzt schon im völlig
dunklen Ei mit der Luftblase im unteren Bereich
des Eis, das dort etwas
heranwächst. Nun brauche ich bis zum 18. Tag nur
noch auf die Temperatur achten,
die Eier kühlen und ein feuchtes Tuch mit in die
Maschine legen. Ab Tag 18 nicht
mehr drehen. In den weiteren Tagen bis zum 21.
Tag beginnt die Schlupfphase, die
Geburt der Küken. Hier gibt es dann die früh
geborenen aber auch die es schwerer
haben, sich aus dem Ei zu befreien.
Jedes Küken, das allein sich der Schale
entledigt hat, ist robust und stark genug, die ersten Tage zu überstehen. Aber auch kleine Hilfen, wie die angepickte Schale vorsichtig weiter zu pulen, kann eine Geburt einleiten. Es
darf niemals mit Gewalt
oder gar blutig geholfen werden.
Auch am 22. Tag kann noch ein Küken sich der
Schale entledigen, wenn das Ei
schon angepickt ist. Danach sollte aber nichts
mehr kommen. Im Vergleich mit der
Naturbrut, verlässt die Glucke mit ihren neu
geborenen das Nest und kümmert sich
nicht mehr darum.
So geht es weiter:
Die Küken müssen nun für die ersten Tage
warmgehalten werden. Separat in einer
Aufzuchtbox oder es reicht auch ein größerer
Karton mit Späne, einer kleinen Tränke
und einem flachen Teller für Futter unter einer
Lampe, hier reicht die Wärme einer
Glühbirne mit 60 Watt, beobachten wir die
Lebewesen und ihre Entwicklung.
Starterfutter gibt es bei den Züchtern im Verein
und täglich ein hart gekochtes Ei
zerkleinert, ist eine gute Basis für die ersten
Tage der Entwicklung. Später kann man
Haferflocken dazugeben oder das Futter mit
zerkleinertem Salat und feingehakten
Brennnesseln ergänzen.
Futterschale und Tränke nicht zu tief, damit
das kleine noch wackelige Küken nicht
darin Probleme bekommt. Immer darauf achten,
wenn es mehrere Küken sind, das
alle ausreichende Wärme bekommen. Einfach die
Lampe etwas höher ziehen.
Damit habe ich mir meinen Nachwuchs selbst
gebrütet.
Das alles geht auch über die Naturbrut. Hier
sind gewisse Parallelen wie schon dargestellt. Die Voraussetzungen sind eine Glucke, keine Maschine. Alles andere ist
aber einfacher. Wärme, Feuchtigkeit, Eier drehen
und Schlupfhilfen sowie anschließende
Warmhaltung kosten mir keine Zeit und auch kein Geld. Nur ein
Problem kann ich nicht ausschließen, dass mir
die Glucke unbeobachtet und über
Nacht die Eier verlässt oder den Nachwuchs
nicht annimmt.
Dann bin ich gefordert.
Nun ist alles erledigt:
Alle Küken werden groß, fit und munter, aber
unter ihnen gibt es Hähne. Keine Panik
und deshalb haben wir eingangs geraten sich von
Züchtern aus dem Verein die
Bruteier zu holen. Der Züchter nimmt alle Hähne
wieder zurück in seinen Bestand
und er kann sogar den einen oder anderen für
die weitere Zucht gebrauchen.
Eine großartige Gelegenheit, wie aus einem
Halter auch ein Züchter werden
kann.
Alles rund ums
Huhn.
"Ich wollt ich wär ein Huhn, ........". Es gibt
ein Lied, das das Leben des Huhns in einer
lustigen Melodie darbietet und man glaubt, es
ist das Leben eines Tieres, mit nur einer
Aufgabe.
Doch so einfach ist es nicht und trotzdem ist
ein Hühner Leben, wenn man es als Züchter oder
auch Halter betrachtet, sehr
interessant.
Kleine
Statistik: rund 50 Millionen Hühner
werden in Deutschland zur Eierproduktion
gehalten. Wenn man dann jedem Huhn pro Jahr
eine Legeleistung von 220 Eiern nachsagt,
dann kann sich jeder ausrechnen, welche
Leistungen von diesen friedlichen und genügsamen
Geschöpfen erbracht werden.
Hier zählen nur die reinen
Legehühner.
Zu diesen, nur für das Ei gehaltenen Hühnern,
kommt noch eine Vielzahl von Rassehühnern
in 200 verschiedenen Arten, Formen, Größen,
Temperamenten und Farben. Hier ist die
Eierproduktion sekundär. Hier gilt es, die
typischen Rassemerkmale zu erhalten, zu
verbessern und in Zuchten und Blutlinien weiter
zu entwickeln und zu bewahren.
Wer diesen Unterschied erkennt, hat einen
wichtigen Grundstein für die eigene
Hühnerhaltung und vielleicht auch Zucht
gelegt.
Jeder der am Anfang steht und sich für ein paar
Hühner entschieden hat, sollte sich mit dieser
Frage auseinander setzen .
Danach ist der weitere Weg vorgegeben und die
Entscheidung einfach, denn alles weitere
läuft in gewissen Parallelen ab, das wunderbar
mit Fragen im alphabetischem Ablauf für
Legehühner und auch Rassehühner dargestellt und
beantwortet werden kann.
Anschaffung, woher? Möglichst Tiere
von erfahrenen Züchtern oder seriösen
Händlern erwerben. Niemals vom Fischmarkt.
Erfahrene Züchter kennen viele Möglichkeiten
der Beschaffung und sind auch behilflich
dabei.
Brüten, jeder kann seinen Stamm selbst
ausbrüten oder ausbrüten lassen. Hier helfen
erfahrene Züchter
gerne weiter und der Vorteil ist, man erlebt seine Tiere von
klein auf an.
Chemie, der Markt ist
voll von Produkten, die aus unserer Sicht in der
Geflügelhaltung und Zucht oft
keine Wirkung haben und zudem noch teuer sind. Erfahrene
Züchter raten zu vielen Hausmitteln und den kostenlosen Produkten aus der
Natur.
Der liebe Nachbar hat immer ein Wort
mitzureden, wenn die Entscheidung zur
Hühnerhaltung in der Familie getroffen ist. Ein
Gespräch über den Zaun, kann vieles im
Vorwege klären und einen eventuellen Streit
verhindern. Darf ich überhaupt in meinem
Wohngebiet Kleintierhaltung betreiben,
entscheidet die jeweilige Satzung der Stadt bzw. der
Gemeinde. Auf dem Ordnungsamt zu
erfragen.
Mein Stall sollte dann nicht auf der Grenze
gebaut sein. Hier gelten die allgemeinen
Bauvorschriften der Stadt oder der Gemeinde.
Mein Auslauf muss auf jeden Fall so konzipiert
sein, das meine Hühner, die auch je nach
Temperament, gerne einmal fliegen, den Garten des
Nachbarn nicht "zerstören".
Das wichtigste aber ist, der Hahn. Ohne Hahn
keine Zucht. Aber auch viele Halter haben
zwischen ihren Hühnern gerne einen Hahn. Dieser
wird garantiert einen Konflikt in der
Nachbarschaft auslösen. In ländlicheren
Gebieten weniger aber in enger bebauten Stadt- oder
Gemeinde Gebieten sofort.
Seine Eigenschaft ist das Krähen, ohne sich an
irgendeine Regel im Tagesablauf zu halten.
Hier gibt es auch je nach Temperament und
Rasse, keine Unterschiede. Kleine krähen
vielleicht mehr aber auch große
können dies, dann lauter und häufiger. Selbst erfahrene
Züchter können hier wenig raten. Den Hahn einsperren ist zwar ein Tipp aber keine
Lösung.
Wurde der Nachbar erst einmal genervt oder
morgens um 04.00 Uhr geweckt, ist die
"Freundschaft" meistens vorbei. Hierzu gibt es
Gerichtsurteile und Strafandrohungen, die
schnell hoch ausfallen können. Wer nicht
züchtet, sollte auf einen Hahn verzichten, es sei
denn er hat keine Nachbarn. Auf Toleranz sollte
man nicht setzen.
Eier, große, kleine, weiße, braune, grüne
oder auch dunkelbraune, alles ist heute auf
dem Markt. Der Unterschied liegt
nur in der Farbe der Schale. Am Eigelb kann der erfahrene
Züchter eventuell Rückschlüsse auf die Fütterung und die Frische erkennen.
Geschmacklich
gibt es keinen Unterschied.
Fütterung, hier sollte man sich zu Beginn
mit erfahrenen Züchtern austauschen.
Futter ist nicht gleich Futter und wenn die
Aufnahme verweigert wird, liegt es nicht am Huhn
sondern sehr oft am Futter. Der Markt ist auch
hier voll von Sorten, die alles versprechen und
am Ende nur Geld kosten. Hühner gab es schon vor
tausend Jahren und selbst in den Ländern,
wo das Huhn heute zum täglichen Überleben
gehalten wird, erreicht unser Futtermarkt dort
nicht einen Hühnerhalter. Trotzdem werden auch
dort Eier gelegt.
Sehr gerne nimmt das anspruchslose Huhn auch
einmal die Reste vom Küchentisch. Vorsicht
mit zu viel Salz oder Gewürzen. Eingeweichtes
Brot ist sehr beliebt und unter das tägliche
Futter gemischt, auch verträglich.
Salat und Obst bleibt niemals
liegen.
Große, mittelgroße oder Zwerge, das ist die
Frage, die erfahrene Züchter
manchmal auch nicht gleich beantworten können.
Viele Faktoren müssen dazu beachtet
werden. Vor allem will ich die Zwerge züchten
oder aus Spaß halten. Eierleger sind es nicht,
um den täglichen Bedarf selbst zu
produzieren, aber durchaus niedliche, agile und
interessante Gattungen ihrer Art.
Haltung, dieser Punkt beinhaltet eine
Grundsatzentscheidung, denn der Stall, der
Auslauf und die Größe für die Möglichkeit zur
Haltung, wird nur einmal festgelegt und bietet
sehr oft wenige Variationen. Hier
geben erfahrene Züchter gerne Tipps, die sie aus eigener
Erfahrung selbst gesammelt haben. Es ist aber
auch nicht ausgeschlossen, das Verbesserungen
immer möglich sind.
Impfen, alle Hühner müssen geimpft werden.
Dies ist neben der Anmeldepflicht,
die einzige gesetzliche Vorschrift, wo der
Gesetzgeber sich in dieses Hobby ein
Mitspracherecht vorbehält. Zur
Zeit wird viermal im Jahr geimpft. Hierzu kann man die
Tiere
über das Trinkwasser den Impfstoff verabreichen.
Tierärzte können aber auch mit der Nadel
die Tiere impfen, die dann nur
einmal im Jahr erfolgen muss. Kein erfahrener
und
verantwortungsbewusster
Züchter vergisst die Termine.
Junge oder ältere Tiere, wird immer zu
Gunsten der jüngeren Tiere entschieden.
Alt werden sie alleine und wenn man eine
durchschnittliche Lebensdauer von 3-4 Jahren
zugrunde legt, dann ist das erste Jahr das
effektivste. Wie schon aufgeführt ergibt die
Legeleistung über das Jahr gerechnet auch die
Zeiten vor, an dem das Huhn keine Eier legt
und Zeiten zur Erholung für sich braucht. Diese
Phase kann bei älteren Hühnern schon einmal
länger dauern. Bei
erfahrenen Züchtern, die durch Einkreuzen eine neue Blutlinie brauchen,
oder sonstige Rassemerkmale verbessern möchten,
sind auch ältere Hühner und vor allem
Hähne schon einmal die Regel diese
einzukreuzen.
Kalk, ein wichtiges Grundnahrungsmittel,
das jedem Huhn nicht vorenthalten
werden sollte. Bei
erfahrenen Züchtern steht die Kalkration den Tieren immer zur Verfügung.
Hühner haben keine Zähne und benötigen im Magen
Elemente, um das aufgenommene
Körnerfutter zu zerkleinern. Für eine
ausgeprägte Knochenbildung und Wachstum
unverzichtbar.
Legeleistung, unserer als Haustiere
gehaltenen Hühner, sowohl als Hobby aber
auch in der Zucht, legen von Natur aus ihre Eier
und sind nicht auf Leistung getrimmt. Jeder
möchte immer ein Frühstücksei aber dafür reicht
unsere Art der Haltung und auch Fütterung
nicht. Erfahrene Züchter lassen ihren Tieren einen großen Spielraum wie freien
Auslauf,
tiergerechte Fütterung und wenig Stress. Damit
regelt sich die Legeleistung von alleine.
Legebatterien,
Futterergänzungsmittel und Verkürzungen der Ruhephasen
durch Beleuchtung, können zwar die Leistung kurzzeitig
erhöhen, verkürzen aber die
Lebenserwartung.
Medizin, in der Hühnerhaltung und auch in
der Zucht, nicht unbedingt ratsam.
Wer sich die wenigen Krankheitsbilder und
Symptome unserer Tiere vergegenwärtigt, wird
sehr schnell feststellen, man kann
nicht viel machen. Auch erfahrene Züchter
haben nur die
Möglichkeit, durch ein geschultes Auge eine
Veränderung festzustellen. Sofort sollte dieses
Tier rausgenommen werden und separat gehalten
werden, bevor es zu Ansteckungen kommt.
Im nächsten Schritt lassen erfahrene Züchter
eine Kotprobe bei einem Tierarzt untersuchen,
von dem abgesonderten Tier und auch von den
anderen. Hier reicht eine Sammelprobe. Das
Ergebnis wird das weitere Vorgehen bestimmen und
der Rat des Tierarztes sollte befolgt
werden.
Neuzugänge, in diese Situation kommt jeder
Halter und auch erfahrene Züchter
bei diesem Hobby. Habe ich einen gewissen Stamm,
in der Regel im Minimum vier Tiere, ist
unter diesen im laufe der Zeit, wenn kein Hahn
dazwischen ist, die Rangordnung festgelegt.
Man kann es selbst beobachten und herausfinden,
wer "Chefin" im Stall ist. Welches Huhn
beginnt zuerst zu fressen und beißt andere
zurück, falls sich jemand vordrängelt. Nur ein
Beispiel.
Kommt hier ein weiteres Huhn hinzu, wird dieses
sich immer hinten anstellen müssen. Bei
Neuzugängen mindestens zwei Tage das Verhalten
beobachten. Hat ein Neuzugang erst
einmal eine, im schlimmsten Fall blutige
Verletzung, wird der Rest sich weiter kannibalistisch
benehmen.
Ohren, wenn auch nicht sichtbar, so sind
sie doch vorhanden und das sollte man
auch nutzen. Ein
erfahrener Züchter begegnet seinen Hühner stets mit einem gleichen
Lockruf und erreicht damit, das die Tiere sich
an seine Person und den Ruf gewöhnen. Der
Vorteil ist, das die Tiere ruhig bleiben und
damit keinen Stress haben sowohl im Stall als auch
im Auslauf. Sie erkennen, es besteht keine
Gefahr.
Platz, hier gibt es Erfahrungswerte bzw.
tiergerechte Vorgaben, die möglichst
auch eingehalten werden
sollten. Erfahrene Züchter haben aber auch festgestellt, das jedes
Huhn seinen eigenen Horizont bildet. Haben die
Tiere die Möglichkeit einen Auslauf zu
nutzen, sollte man diesen möglichst begrenzen und
damit die Nutzfläche abwechselnd
freigeben.
Auch Hühner, die in kleineren Verhältnissen
leben müssen, gewöhnen sich an diesen
Umstand. Es ist gerade für Züchter von Vorteil,
wenn eine gute Befruchtung durch den
hinzugesetzten Hahn erreicht und optimiert
werden soll. Hier sind dann Verhältnisse von 1: 4
bzw. 1: 5 Erfolg versprechend. Liegt aber auch an den verschiedenen Rassen und
dem
jeweiligen Temperament dieser
Gattungen.
Qualzuchten, ein
Begriff, der in den letzten Jahren sehr oft zu hören war. Was
will man damit zum Ausdruck bringen? Die
Möglichkeit in der Rassegeflügelzucht einem
vorgegebenen Standard seiner gezüchteten Rasse
möglichst so nah wie möglich zu kommen,
bringt gewisse Gefahren mit sich. Durch
Einkreuzen verschiedener Merkmale aus anderen
Rassen, um den Schnabel möglichst kurz zu
halten, den Stand zu verkürzen, die Farbe zu
optimieren oder eine Hauben Bildung zu
verbessern, kann zwar ein richtiger Schritt sein, um
den Standard zu erreichen, aber ob das Tier
damit stressfrei gezüchtet wird und sich nicht
quält, sollte immer hinterfragt
werden. Jeder erfahrene Züchter hat hiermit sicherlich schon
einmal Erfahrungen gesammelt und am Ende
vielleicht nicht das erreicht, was er sich erhofft
hatte.
Robust, heißt nicht in jedem Fall Stärke
gegen alles. Auch einem Huhn sollte man
gewisse Schwächen zugestehen. Nässe ist zum
Beispiel ein Merkmal genau wie Hitze, das
den Hühnern nicht besonders
gefällt. Ein erfahrener Züchter wird niemals zu einer
gemeinsame Haltung mit Wassergeflügel wie Enten
und Gänse raten. Jeder Auslauf sollte
auch die Möglichkeit haben durch
Büsche oder kleine Sträucher Schatten zu
spenden.
Schönheit, überwiegend ein Merkmal aus der Zucht,
wo die über 200
verschiedene Rassen in allen Farbschlägen zu
finden sind. Aber auch die normalen
Legehühner gibt es heute in vielen
verschiedenen Farben, so das der erfahrene Züchter
auch
hier von einer gewissen Schönheit
spricht.
Tag, der Tag eines Huhnes ist durch feste
Abläufe geregelt. Hühner stehen sehr
früh auf und gehen Abends früh zur Ruhe. Der
Ablauf hängt von der Jahreszeit ab. So ist die
Sommerzeit nicht unbedingt etwas positives für
die Tiere. Sie gewöhnen sich schnell an die
regelmäßige Fütterung, haben ihre Zeit der
Eiablage und gewisse Tagesphasen, in denen die
entspannen. Erfahrene Züchter kennen diese Abläufe ihrer Tiere, die auch jeder für sich
selbst
erkunden sollte um sich danach wenn möglich zu
richten.
Ungeziefer, hier ist ein wichtiges
Augenmerk darauf zu legen, was ist los in und
um meine Anlage.
Erfahrene Züchter erkennen sofort, ob der Hühnerstall frei von Flöhen
oder besonders in den Sommermonaten von Milben
ist. Die Tiere sind in ständiger Bewegung
und "putzen" sich. Besonders Nachts kommen sie
nicht zur Ruhe, wenn diese Tierchen in
ihrem Federkleid nach Nahrung suchen. Tagsüber
hat man den Eindruck es ist alles ruhig,
doch wenn man dann selber plötzlich den Kopf
voll hat, wird man skeptisch. Die Milbe zieht
sich tagsüber in viele kleine Ritzen und Spalten
zurück. Hier ist sehr oft der Ausbau mit
Profilbrettern von Nachteil. Diese
sollten mehrfach gestrichen werden oder versiegelt
sein.
Ein steingemauerter und gekalkter Stall hat mehr
Vorteile, den aber nicht jeder in Heimarbeit
errichten kann.
Wurden Milben festgestellt, sollte man nicht
warten. Die gehen erst dann wieder weg, wenn
es kälter wird.
Es sind Sprühprodukte auf dem Markt, die stets
mit Vorsicht einzusetzen sind. Niemals auf
die Tiere sprühen. Wer Spinnen in seinem Stall
hat, hat schon eine große Hilfe, die nicht zu
unterschätzen ist. Die Natur liefert im Frühjahr
und den ganzen Sommer über das sogenannte
Farnkraut, das stets frisch gebündelt im Stall
hängen sollte.
Der regelmäßige Anstrich der Sitzstangen von
unter und Ruhebretter mit einfachem Öl aus
dem Supermarkt ist ebenfalls eine gute
Erfahrung.
Sind die Tiere aber sehr hart befallen, z.B. an
den Beinen oder im Gesicht, sollte man auch
hier nur mit Öl rangehen. Da Hühner nicht
schwimmen können aber trotzdem gerne baden, ist
eine Stelle in ihrem Umfeld stets mit trockenem
Sand vorzuhalten.
Da wo Futter angeboten wird, bedienen sich
selbstverständlich auch Schädlinge, die in keinen
Stall gehören. Mäuse und Ratten erkennen
schnell, wo es gute und reichlich Nahrung gibt,
gerade in der Winterzeit, wo die Natur nicht
mehr viel zu bieten hat. So ist ein leergefressener
Trog schon fast die Garantie, das
diese Eindringlinge keine Nahrung finden. Erfahrene
Züchter erkennen die Merkmale dieser Schädlinge und wissen, das ein großer
Schaden
entstehen kann, wenn man nicht zielstrebig
eingreift. Die Vermehrung geht so schnell. So
sind z.B. Futterautomaten nur dann sinnvoll,
wenn diese über Nacht unzugänglich
vorgehalten werden können. Nur die Tagesration
Futter zur Verfügung stellen, die
aufgefressen wird. Stets belegte Köderkästen
außerhalb der Anlage helfen gegen die
Eindringlinge. Sind sie
eingedrungen, können auch Köderkästen im Innern platziert werden.
Kommt man selbst nicht mehr dagegen an, sollte
man sich bei entsprechenden Kammerjägern
Rat holen. Wer frei von diesen Schädlingen ist,
tut sich und seinen Tieren was gutes.
Veterinär, kann helfen. Leider sieht man in
den vielen Kleintierpraxen ganz selten
oder eher gar keine Hühner. Dazu haben sich
wenige eingelassen und so steht der
Hühnerhalter oder auch der Züchter sehr oft
alleine da. Medikamente werden nicht abgegeben
und Diagnosen am Telefon schon gar nicht.
Dagegen gibt es auch keine Einwände denn der
Missbrauch von Medikamenten ist
nicht ratsam. Erfahrene Züchter helfen sich gegenseitig,
denn meistens sind die Symptome gleich gelagert
und die Erfahrung des einen hilft dem
anderen. Sollten trotzdem Krankheitsbilder nicht
erkennbar sein, wird auch der Veterinär
weiterhelfen können, bzw.
übergeordnete Labore oder Institutionen einschalten. Diese Untersuchungen ergeben dann zwar einen sehr viel sicheren Befund, sind aber für den
Züchter mit Kosten
verbunden. Für seine Zucht benötigt er aber sichere
Auskünfte, um nicht
mit einer verkannten Krankheit seinen gesamten
Bestand und damit seine Zucht zu gefährden.
Wasser, muss sein. Man kann schon mal auf
eine Ration Futter verzichten aber
niemals auf die gefüllte Tränke. In der warmen
Jahreszeit lieber einmal mehr das Trinkwasser
in die Blumen kippen und dann die gereinigte
Tränke mit sauberem Wasser wieder hinstellen.
Wer auch über das Trinkwasser seinen Hühnern
etwas Gutes tun möchte, wirft immer ein
Stück Knoblauch mit ins Wasser. Auch hier sind
viele Ergänzungsmittel auf dem Markt.
Erfahrene Züchter raten zu keinem dieser
Produkte.
Zum Schluss alles noch einmal
zusammengefasst. In allen Abschnitten war auf
den erfahrenen Züchter hingewiesen. Es ist nicht der Allwissende aber das gebündelte
Wissen
dieser Züchter, die alle in
Vereinen organisiert sind, ist die Stärke und breite Basis der
heutigen Grundlage für die Aufgabe im Bereich
der Rassegeflügelzucht, die Artenvielfalt zu
schützen und zu erhalten. Nur wenn dieses
Wissen, diese Tipps und über Jahre gesammelte
und weitergegebene Erfahrung genutzt wird, kann
die Geflügelzucht weiter erfolgreich
betrieben werden.
Wenn die vielen Hühnerhalter aus ihrem Hobby im
Garten, hier die Erfahrung sammeln,
umsetzen oder sich zu Beginn durch Fragen
ebenfalls eine Grundlage zur Geflügelhaltung
schaffen, werden auch sie vielleicht einmal ein
Züchter, der gefallen an der ein oder anderen
Rasse findet und sich hiermit weiter beschäftigt
und entwickelt.
Viele Vereine sind im Altersdurchschnitt schon
an der oberen Grenze, ganz abgesehen vom
eigenen Nachwuchs, der leider fehlt, da die Zeit
andere interessantere Beschäftigungen bietet.
Also, unterstützen wir den örtlichen Verein,
sammeln die Erfahrung mit dem Gartenhobby
und wenn es dann "klick" macht, ist das
Rassehuhn die Lösung, natürlich dann mit Hahn.
Aber darüber reden wir dann, wenn es soweit ist
und fragen die erfahrenen Züchter.
Alles rund um die
Taube.
"Wer sein Geld kann sehn nicht liegen, kauft
sich Tauben und lässt sie fliegen"...... Wer kennt
diesen Reim nicht? Hier könnte man ebenfalls
analog der Hühner eine Liste erstellen, doch es
reicht, wenn man unter 10 Punkten die Tipps
zusammenstellt. Die Prioritäten sind aber
genauso wichtig und auch
interessant.
Kleine
Statistik: Tauben gibt es in fünf
verschiedenen Arten. Die Stadttaube, die Haustaube,
die Zuchttaube, die Brieftaube und die
Wildtaube. Die am meisten vorkommende Art, ist die
Stadttaube mit geschätzten 500
Millionen Stück. die anderen Arten teilen sich weiter in
verschiedene Gattungen.
Hier beschränken wir uns auf die Zuchttaube, im
Weiteren, die Rassetaube und beleuchten die
Möglichkeit unser Hobby eventuell auf diese zu
erweitern oder damit zu beginnen. Auch hier
gilt es, die typischen Rassemerkmale zu
erhalten, zu verbessern und in Zuchten und Erblinien
weiter zu entwickeln und zu
bewahren.
1. Die Rassetaube gibt es in über 330 Rassen, die unterteilt sind in
Farbentauben,
Formentauben, Huhntauben, Kropftauben,
Mövchentauben, Strukturtauben, Trommeltauben
und Warzentauben.
2.
Entscheide ich mich für eine dieser
speziellen Arten, kann ich mich weiter für eine
spezielle Rasse darin entscheiden und dann
weiter für einen speziellen Farbenschlag oder
noch weiter für eine besondere Eigenschaft, wie
belatschte Füßen, einer Haube oder Kappe.
Somit habe ich für mich meine Taube festgelegt.
Der Grundstein für meine Zucht ist gelegt.
3.
Mein Taubenschlag muss dann nicht nur meinen zur Verfügung stehenden Platz
gerecht
werden, sondern auch der von mir ausgesuchten
Taubenart. So sind größere und schwerere
Tauben schlechte Flieger und kleinere Tauben
agiler und lebhafter. Bekommt der
Taubenschlag eine Voliere dazu
oder lasse ich meine Tauben frei fliegen? Diese
Entscheidung sollte man
mit erfahrenen Züchtern besprechen, denn hierzu gibt es für beide
Möglichkeiten viele für-und
gegen Argumente. Der Greifvogel ist in vielen Regionen
unseres Landes sehr spezialisiert, was die
Taubenjagd betrifft. Es ist schade, wenn gerade ein
brütendes Weibchen meiner Zuchtpaare diesem zum
Opfer fällt.
4. Ein hübsches Taubenhaus, selbst gestaltet, wird jeder Taube gerecht. Die
Anzahl der
Zuchtpaare ist dann aber begrenzt. Die
regelmäßige Kontrolle während der Brutzeit, die
Fütterung, die Reinigung und der abzusetzende
Nachwuchs, das alles muss gut organisiert
sein. Auch der Zugriff der Raubvögel oder
Katzen bedarf einer besonderen Taktik und
Aufmerksamkeit.
5.
Meine Zucht wird sich dann speziell auf
diese Rasse konzentrieren müssen und dazu
sollte ich mich mit vielen Fragen beschäftigen
und im Vorfeld schon abklären. Woher
bekomme ich ein oder zwei
Zuchtpaare? Welcher Farbenschlag ist zu Beginn einfach
und wo
finde ich eventuell Hilfe?
6. Jeder Rassegeflügelverein hat erfahrene Taubenzüchter in seinen Reihen, die
bei dem
Start gerne behilflich
sind. Vielleicht gibt es ja sogar einen Züchter mit
gleicher Rasse. Auch
Ausstellungen sind ein sehr gutes Portal, um
dort mit Züchtern ins Gespräch zu kommen, und
diesen dann Tipps zu entlocken. Auch im
Internet oder in der Fachliteratur gibt es fast auf alle
Fragen Antworten.
7.
Im Gegensatz zu den Hühnern, brauchen Tauben nicht angemeldet werden aber
die
Impfung ist zu gewissen Zwecken noch gefordert.
Auch hier helfen die erfahrenen Züchter in
einem Verein.
8. Der liebe Nachbar spielt aber bei der Taubenzucht
auch eine Rolle. Erfahrungsgemäß
gibt es Diskussionen, wenn die frei fliegenden
Tauben generell auf dem Nachbar Dach sitzen
bzw. den hochgepflegten
Gartenteich zum Baden nutzen. Tauben baden gerne und
besonders
gern beim Nachbarn.
9.
Möchte ich meine Zuchtergebnisse einmal
der Öffentlichkeit präsentieren oder in
Konkurrenz zeigen, müssen diese Tiere beringt
sein. Dazu sind Ringe erforderlich, die
speziell für meine Rasse in der Größe
vorgeschrieben sind. In jedem Landesverband kann ich
die Ringe beziehen, wenn ich Mitglied in einem
Verein bin.
10.
Auch die Fütterung ist heute leicht gemacht. Für
jede Rasse gibt es entsprechendes
Futter und je nach Angebot kann
man hier auch variieren. Zusätzlich sollten Grit
und
Taubenkuchen angeboten werden. Übers Trinkwasser
Knoblauch und in der Mauser
zusätzlich Sämereien, ist alles was eine Taube
benötigt.
Zum Schluss noch einmal zusammengefasst:
Ich habe mich für eine Taubenzucht entschieden,
weiß welche Art, welche Rasse
und auch welche Farbe, habe den entsprechenden
Taubenschlag und einen erfahrenen Züchter
gefunden, von dem ich meine ersten Tauben
bekommen habe. Nun beginn ich mit der
Anpaarungs- und Brutphase, ziehe die Jungen
groß, beringe diese am siebten Tag und wenn
sie dann das Nest verlassen, bereite ich die
nächste Brutmöglichkeit vor. Die Jungen sollten
stets abgesetzt sein, um die Eltern in der
nächsten Brut nicht zu stören. Nach drei Brutphasen
sollte die Zucht für dieses Jahr zu Ende
sein.
Eine Kotprobe aller meiner Tauben nach der
Zuchtphase (Sammelprobe genügt) bescheinigt
mir, das meine Tiere gesund sind. Bei Befall von
Würmern oder Kokzidien hilft der Tierarzt
weiter.
Ob meine Nachzucht sich entsprechend dem
Standard dieser Rasse entwickelt, zeigt sich
spätestens wenn die Mauser abgeschlossen ist.
Leider müssen dann auch Fehler oder Mängel
ausgemerzt werden. Denn die Tiere haben nicht
die Eigenschaften für eine erfolgreiche Zucht
im nächsten Jahr.
Es ist nicht ratsam, Tiere mit Abweichungen vom
Standard oder schon sichtbaren Fehlern zu
behalten und gar in die nächste Zucht zu nehmen.
Vielleicht bietet sich da eher die
Möglichkeit, bei erfahrenen Züchtern die
reinrassige Taube, egal ob Täuber oder Taube zu
erwerben. Ein guter Tipp ist es, wenn man sich
mit der Vererbungslehre bei Tauben
beschäftigt. Habe ich diese verstanden, bin ich
selbst in der Lage Fehler zu vermeiden und
damit auch bessere Zuchterfolge zu
erzielen.
Nicht ungeduldig werden, es kann viel Zeit
vergehen, bis ich mit meiner Zucht auf einem
richtigen Weg bin.
Mit gesunden und vitalen Tieren, erreiche ich
mein Ziel schneller und habe dann auch mehr
Spaß, den teilen
wir dann mit erfahrenen Züchtern in einem Verein.